Die Formvorlage für dieses Futteral ist im Victoria & Albert Museum in London zu finden. Die Lederschnittverzierung ist in einem floralen Blüten-/Rankenmuster gehalten.
Das Original, welches auf das 15.Jahrhundert datiert ist und in Italien verortet wird, ist in seiner Formgebung eins der außergewöhnlichsten erhaltenen Stücke seiner Art. Der "Anbau" im Deckelbereich des Futterals ist in Wirklichkeit kein gesondertes Gefach, sondern das Futteral ist innen durchgängig. Warum der Hersteller ebendiese Form wählte ist unklar und noch immer Gegenstand von Debatten. Evtl. diente es einfach dafür, die Schreibfedern im Futteral besser fassen zu können.
Das Tintenfäßchen wurde aus gebrannter Keramik von Anna Axtmann hergestellt, mit Leder bezogen und mit einem Lederschnittmotiv versehen. Der Pfropf aus gedrechseltem Lindenholz ist mit dünnem Ziegenleder bezogen. Der Zug besteht aus roter Maulbeerseide.
Auf der Detailaufnahme schön zu sehen ist die Führung des Seidenzuges durch Ösen in der Lederfassung des Fäßchens und durch den Holzpfropf. Diese Führung garantiert einen festen Sitz des Pfropfs. Außerdem geht dieser durch die Verbindung nicht verloren.
Dieses Stück hat seine Heimat auf Malta gefunden und wird dort im Bereich der living history von der Gruppe "Compagnia San Michele - Malta" eingesetzt.